Rosa Winkel - Die Verfolgung Homosexueller im Nationalsozialismus
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Filmtipp: „Klänge des Verschweigens“

Der 1897 geborene Willi Heckmann ist ein beliebter Musiker, der als Alleinunterhalter durch Deutschland tourt und in Gaststätten auftritt. Im Juli 1937 wird er plötzlich von der Gestapo verhaftet. Der Vorwurf lautet Homosexualität. Die genauen Hintergründe der Verhaftung sind unklar. Heckmann wird offenbar ohne Strafverfahren in "Schutzhaft" genommen und ins KZ Dachau eingewiesen. Nach zwei Jahren wird er ins Konzentrationslager Mauthausen verlegt, wo er bis zur Befreiung 1945 in Haft bleibt.

Wie viele in der NS-Zeit verfolgte Homosexuelle heiratet Heckmann nach dem Krieg. In seiner Familie wird die Verfolgungsgeschichte tabuisiert und auch Heckmann schweigt darüber. Nach seiner Verrentung in den späten 60er Jahren führt er ein zurückgezogenes Leben in Wuppertal, wo er am 10.3.1995 stirbt.

Erst wenige Jahre vor Heckmanns Tod erfährt sein Neffe Klaus Stanjek durch Zufall von der KZ-Haft des Onkels. Er beginnt zu recherchieren und arbeitet mehr als zwei Jahrzehnte an einem Dokumentarfilm über Heckmanns Schicksal. 2012 feiert der Film "Klänge des Verschweigens" schließlich Premiere, inzwischen ist er auch auf DVD erhältlich.

Der Film dokumentiert die Lebensgeschichte Heckmanns, in erster Linie geht es aber um die Tabuisierung des Themas nach 1945. Stanjek ist ein berührender Film gelungen, eine Liebeserklärung an seinen Onkel, aber auch eine schonungslose Analyse der familiären Umgangsformen mit dem Tabuthema Homosexualität.

Werbepostkarte von Willi Heckmann

Werbepostkarte von Willi Heckmann
Bildquelle: Klaus Stanjek

 

Weitere Informationen: http://www.klaenge-des-verschweigens.de/

© Alexander Zinn 2017