Die Schirmherrin

Christine Lieberknecht, Ministerpräsidentin a. D. des Freistaates Thüringen

 


Christine Lieberknecht, geboren 1958 in Weimar, studierte Theologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Im Herbst 1989 engagierte sie sich in der Bürgerbewegung und für eine Aufkündigung des Bündnisses von CDU und SED. Seit 1990 war sie in der thüringischen Landespolitik aktiv, unter anderem als Wissenschaftsministerin und Landtagspräsidentin. Von 2009 bis 2014 war Lieberknecht Landesvorsitzende der CDU und Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen.

Christine Lieberknecht engagierte sich bereits als Ministerpräsidentin für die Rehabilitierung der im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. So fand am 26. Juni 2013 im Nationaltheater in Weimar ein Festakt aus Anlass des 100. Geburtstages von Rudolf Brazda statt, der auf Lieberknechts Initiative zurückging und bei dem die Ministerpräsidentin eine bewegende Rede hielt. Rudolf Brazda war der letzte bekannte Buchenwald-Überlebende, der aufgrund seiner Homosexualität in ein Konzentrationslager verschleppt wurde. Er wurde bei dem Festakt stellvertretend für tausende Homosexuelle gewürdigt, die im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden.

Christine Lieberknecht
Foto: Laurence Chaperon


Mit der Übernahme der Schirmherrschaft für die Initiative Holbein-Stiftung knüpft Christine Lieberknecht an dieses Engagement an. Zu ihren Beweggründen erklärt sie:

Die Verfolgung Homosexueller im Nationalsozialismus wurde viel zu lange tabuisiert. Das Leid der Opfer lässt sich nicht wiedergutmachen. Doch wir können ihr Andenken pflegen und das Vermächtnis jener bewahren, die die Nazis aus unserem Gedächtnis löschen wollten. Zu ihnen gehört Dr. Hans Holbein, ein mutiger Mann aus Thüringen, ein ‚Kämpfer für Freiheit des 3. Geschlechts', wie es einst auf seinem Grabstein stand. Seine Rehabilitierung sollte uns eine Verpflichtung sein, als ein wichtiges gemeinschaftliches Zeichen für Gegenwart und Zukunft.

© Alexander Zinn 2019