Zehn
Personen, darunter auch der Gastgeber, werden gestellt.
Sie werden dort in der Wohnung vernommen und später wieder
entlassen. Einem Polizeibericht zufolge geben die Meuselwitzer
Freunde dabei alle ihre gleichgeschlechtliche Veranlagung
zu. Die
Meuselwitzer Polizei lädt Werner Bilz daraufhin zu einer Vernehmung,
doch das Verfahren verläuft im Sande.
Nach
der Verurteilung Brazdas im Mai 1937 ist beim Luftwaffengericht
Weimar auch ein Verfahren gegen Bilz anhängig der Ausgang
ist unbekannt, eine Verurteilung von Bilz nach § 175 ist aber
sehr wahrscheinlich. Weil Brazda nach Verbüßung seiner
Strafe aus Deutschland ausgewiesen wird, sehen sich die beiden erst
einige Jahre später wieder, nach der Okkupation des Sudetenlandes
durch die Deutschen. Bei einer Feier in Bilz' Heimatort Limbach
tanzen sie noch einmal zusammen. Doch am Rande der Tanzfläche
sitzt Bilz' neuer Freund, der Brazda eifersüchtige Blicke zuwirft.
Bilz
fällt wohl 1943 an der Ostfront, wahrscheinlich in Rumänien.
Zum 31.12.1949 wird er für tot erklärt.
Literaturtipps:
Alexander Zinn:
"Das Glück kam immer zu mir". Rudolf Brazda
Das Überleben eines Homosexuellen im Dritten Reich. Frankfurt
am Main 2011: Campus. Link
zum Buchtipp
Alexander Zinn:
»Aus dem Volkskörper entfernt«? Homosexuelle
Männer im Nationalsozialismus.
Frankfurt am Main 2018: Campus. Link
zum Buchtipp
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